josefchristian Zuletzt aktiv: 8. Oktober 2012 - 11:06 Mitglied seit: 5. Oktober 2012 Wohnort: 72365 Ratshausen
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Schalke: Leserbrief zur Pfiffen in der Arena
Was wollen wir denn? Platz 4 in der Bundesliga. Bisher eine Niederlage gegen die Bayern. Auswärtssieg gegen Piräus. Pech gegen Montepellier. Auswärts eine schlechte zweite Halbzeit gegen Düsseldorf, zuhause eine schlechte erste Halbzeit gegen Mainz. Das Spiel gegen Bayern total versiebt - aber es waren die Bayern. Wer die Spieler in einer solchen Situation auspfeift und den Trainer kritisiert, kennt sich offensichtlich mit den psychischen Abläufen innerhalb einer Mannschaft nicht aus. Das sind 28 Menschen, die mal schlechter, mal besser drauf sind. Die mehr oder weniger gut miteinander auskommen. Da gibt es Rivalitäten und Freundschaften - die gruppendynamischen Prozesse in einer Fußballmannschaft sind höchst komplex. Die Aufgabe eines Trainers ist es nicht nur, die Mannschaft zu trainieren und zu motivieren. Er ist der Herr dieser gruppendynamischen Prozesse, muss mal Vater, mal Motivator, mal Schinder sein. Gerade das Publikum, die Fans, sollten hinter ihrer Mannschaft stehen - auch wenn es mal nicht so gut klappt. Nicht gleich den Trainer kritisieren, wenn es nicht so läuft, wie man erwartet hat (was hat man eigentlich erwartet? Die Meisterschaft?? Oh, Mann!!!) oder wenn der eine oder andere Spieler mal nicht auf den Punkt die Tageshöchstform erreicht, eine Chance versemmelt oder einen Ball durchlässt. Die Spieler und der Trainer verdienen Fairness. Ein bestimmter Teil des Publikums könne die Mannschaft besser einschätzen als der Trainer, schreibt Diegler. Das ist nicht nur arrogant, sondern auch dumm. Die Fans können die Spieler niemals so gut kennen wie der Trainer. Und wenn man sich noch so sehr mit einem Verein identifiziert, jedes Spiel besucht und analysiert, so kennt man doch nicht die Psyche der verschiedenen Spieler. Hier ein gemeinsames Level zu finden, ist die vornehmste und schwierigste Aufgabe eines Trainers. Und es braucht Zeit, Fingerspitzengefühl und Selbstvertrauen. Ich traue Huub Stevens diese Aufgabe uneingeschränkt zu. Was soll die unsachliche Kritik an Huntelaar? Wir wollten ihn doch unbedingt halten. Er ist und bleibt einer der besten Stürmer der Liga. Und sollte er mal einen Durchhänger haben, was er meiner Ansicht nach gerade nicht hat, dann sollten ihn die Fans aufbauen, sich hinter ihn stellen und nicht über ihn reinprügeln. Was soll die Kritik an Afellay. Wie viele Male hat er bei Schalke trainiert vor seinem ersten Einsatz? Es ist nicht so einfach, wie es sich viele vorstellen: Der Mann bringt die selbe Leistung wie in Barca, basta. Vor den Erfolg hat der Herr den Schweiß gesetzt. Man muss sich in eine Mannschaft reinspielen, und das geht nicht, wenn man wenige Tage vor Saisonbeginn die neue Stelle antritt. Ich bitte Fans wie Marco Diegler, fair zur Mannschaft zu sein und nicht immer alles so schwarz zu malen. Der vierte Platz in der BL ist, hat man sich als Ziel einen CL-Platz gesetzt, so schlecht nicht. Wer jetzt Höwedes und Co. prügelt, sollte sich nicht wundern, wenn die Leistung der Mannschaft schlechter wird. Deshalb sagt hier ein Fan das, was viele andere Fans denken: Wir stehen hinter der Mannschaft, in guten und in schlechten Zeiten! Wir stehen hinter Huub Stevens, er macht seinen Job ausgesprochen gut!