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Schlussphasen-Ticker
Ratlosigkeit in den Katakomben

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Relegation: Als niemand wusste, wie es weitergeht
Fortuna Düsseldorf
20:30
1. FC Kaiserslautern
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Es waren lange Minuten der Ungewissheit, als der Fernsehzuschauer nur den mit Zuschauern gefüllten Platz sehen konnte. RS berichtet, wie es in den Katakomben war.

22.20 Uhr - Fortuna-Betreuer Aleks Spengler reißt den Karton mit den Aufstiegs-Shirts auf, rennt voll beladen die Treppe zum Innenraum hoch.

22.22 Uhr - Spengler rast wieder runter, brüllt: „Sind die bescheuert, diese Hornochsen!“

22.22 Uhr - Ranisav Jovanovic hat nach 96 Spielminuten die Chance auf das 3:2 vergeben. Die Fans glauben, das Spiel sei zu Ende und stürmen das Spielfeld. Schiedsrichter und Spieler retten sich kreidebleich in die Kabinengänge.

22.23 Uhr - Hertha-Spieler bestürmen Schiedsrichter Stark auf seinem Weg, allen voran Andre Mijatovic: „Sie haben doch noch gar nicht abgepfiffen!“

22.24 Uhr - Stadionsprecher Andre Scheidt sagt sofort durch, dass das Spiel nicht beendet sei, die Fans aber sind nicht mehr aufzuhalten.

22.25 Uhr - Ratlosigkeit zwischen Innenraum und Kabine, die Fortunen tigern hilflos hin und her, Jovanovic kippt zwei Pappbecher Wasser in sich hinein: „Was haben wir für Doofköppe.“

22.27 Uhr - Fortuna-Stürmer Sascha Rösler beschimpft viele unverbesserliche Fans, sagt später: „Mir ist es auf die Nerven gegangen, es sollte einfach nur zu Ende sein. Da haben mich die Fans auch mal kennengelernt.“

22.35 Uhr - Draußen bemühen sich Ordnungskräfte und Polizei, das Spielfeld wieder zu räumen, ein DFB-Offizieller fordert Norbert Meier auf: „Herr Meier, wir spielen die zwei Minuten weiter. Gehen Sie bitte mit Ihren Jungs raus, ich hole die Berliner.“

22.37 Uhr - Aus der Berliner Kabine kommt Michael Preetz, fragt, ob der Schiedsrichter die Sicherheit der Spieler gewährleisten könne. Stark: „Das kann ich definitiv sagen, aber die Polizeit sagt, dass es weitergehen kann.“ Preetz: „Das kann man auch anders sehen.“

22.42 Uhr - Die Fortunen warten auf dem Feld, Wolfgang Stark geht in die Hertha-Kabine. Offenbar erwägen die Berliner, nicht wieder zurückzukehren.

22.45 Uhr - Der Schiedsrichter kommt wieder raus, eine Minute später folgt das Berliner Team. Preetz sagt: „Wir haben Abstoß.“

22.47 Uhr - Das Spiel wird fortgesetzt, ohne dass noch ein Tor fällt.

22.49 Uhr - Stark pfeift ab, nach Meinung der Berliner deutlich zu früh. Wieder bestürmen sie die Unparteischen: „Ihr seid feige.“

22.50 Uhr - Die Fans stürmen den Rasen erneut, versinken im rot-weißen Jubeltaumel. Aus den Boxen erklingt „Tage wie dieser“ von den Toten Hosen, das ganze Stadion singt, hunderte Fans reißen sich Rasenstücke heraus, schleppen sie durch den inzwischen strömenden Regen nach Hause.

22.52 Uhr - Die Freude bei Spielern und Offiziellen stellt sich nur stückchenweise ein, zu tief sitzt der Schock des drohenden Spielabbruchs. Dennoch lässt sich die Mannschaft Minuten später feiern. Der Aufstieg ist geschafft. Und alle sind dem Schiedsrichter dankbar. „Er ist einer der besten der Welt und hat heute die Nerven behalten“, sagt Jovanovic.

23 Uhr - Hertha-Präsident Werner Gegenbauer gibt sich geschlagen. „Wir haben Düsseldorf ja schon sportlich gratuliert. Ob es einen Einspruch geben kann, kann ich jetzt nicht absehen.“

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