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U21 - San Marino
Spiel unter Manipulations-Verdacht

U21: Spiel unter Manipulations-Verdacht
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Das EM-Qualifikationsspiel der deutschen U21-Fußball-Nationalmannschaft in San Marino am 17. November 2009 soll unter Manipulationsverdacht stehen.

Der Schiedsrichter der Begegnung, die Deutschland 11:0 gewann, soll bestochen worden sein. Dies geht nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel aus den Akten der Staatsanwaltschaft Bochum hervor, die seit über einem Jahr gegen eine Bande mutmaßlicher Wettbetrüger im europäischen Fußball ermittelt.

"Wir haben bislang weder Kenntnisse von der Staatsanwaltschaft noch von der UEFA und können diese Angelegenheit deshalb auch nicht kommentieren. Wir können nur auf die Staatsanwaltschaft verweisen", sagte Wolfgang Niersbach, Generalsekretär des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Samstag in Südafrika auf SID-Anfrage und fügte an: "Wir haben uns auch in der Vergangenheit nicht an Spekulationen beteiligt."

Der ukrainische Schiedsrichter Igor Ischtschenko soll nach Spiegel-Informationen von dem Wettpaten Ante S. und dessen Kompagnon Marijo C. einen fünfstelligen Betrag erhalten haben, damit Deutschland mit "sechs, sieben oder mehr Toren" gewinnt. Ante S. soll vor dem Spiel nach Kiew gereist sein, um das Bestechungsgeld an einen Mittelsmann Ischtschenkos, ebenfalls angeblich ein UEFA-Schiedsrichter, zu übergeben.

Bei einem Telefonat zwischen Ante S. und Marijo C. am 10. November um 0.17 Uhr, das die Bochumer Kripo abhörte, ist die Rede von 50.000 Euro. Ischtschenko, der am 2. Dezember auf der Wache des Frankfurter Flughafens zweieinhalb Stunden als Beschuldigter vernommen wurde, bestritt den Vorwurf der Bestechlichkeit und betonte, er habe vom Schiedsrichterbeobachter eine "gute Benotung erhalten".

Der Verteidiger von Ante S., Stefan Conen, wollte auf Spiegel-Anfrage "keinen Kommentar zu den laufenden Ermittlungen" abgeben. Auch der Anwalt von Marijo C. äußerte sich nicht.

Mit den geplanten Live-Wetten auf einen Kantersieg der deutschen U21 in San Marino hatte Ante S. offenbar keinen Erfolg: Die Londoner Agentur, über die er 70.000 Euro auf dem asiatischen Wettmarkt platzieren wollte, nahm seinen Einsatz kurz nach Anpfiff des Spiels nicht an. Die Ermittler schätzen, so steht es laut Spiegel in den Akten, dass Ante S. ein "Gewinn von ca. 120.000 Euro" entgangen sei.

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