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Vize-Europameister zwingt Russland in die Knie
Tabellenführung verteidigt - Podolski und Ballack treffen

WM-Quali: Vize-Europameister zwingt Russland in die Knie
VfL Bochum
15:30
FC Bayern München
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Dank einer Galavorstellung in der ersten Hälfte hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft Mitfavorit Russland in die Knie gezwungen und einen großen Schritt Richtung WM-Endrunde 2010 in Südafrika gemacht.

Durch einen zum Schluss glücklichen 2:1 (2:0)-Sieg im WM-Qualifikationsspiel gegen die hoch gehandelte "Sbornaja" verteidigte der Vize-Europameister nicht nur mit sieben Punkten erfolgreich die Tabellenführung in der Europa-Gruppe 4, sondern verschaffte sich vor allem auch nach dem mageren 3:3 in Finnland wieder etwas mehr Respekt.


Bereits am Mittwoch kann die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw, für die Lukas Podolski (9.) und Michael Ballack (28.) bei einem Gegentreffer von Andrej Arschawin (51.) die drei Punkte sicherstellten, in Mönchengladbach gegen Wales ihre Spitzenposition ausbauen, wenn die mit sechs Zählern zweitplatzierten Waliser zu Gast sind. "Wir haben in der ersten Halbzeit ein tolles Spiel gemacht und zwei schöne Tore erzielt", sagte Kapitän Michael Ballack: "Aber die Russen haben sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, haben bis zum Schluss auf das zweite Tor gespielt und das wäre sicher verdient gewesen am Ende."

Deutschland: Adler/Bayer Leverkusen (23 Jahre/1 Länderspiel) - Friedrich/Hertha BSC Berlin (29/62), Mertesacker/Werder Bremen (24/50), Westermann/Schalke 04 (25/7), Lahm/Bayern München (24/51) - Schweinsteiger/Bayern München (24/60), Ballack/FC Chelsea (32/88), Hitzlsperger/VfB Stuttgart (26/42) ab 90.+3 Rolfes/Bayer Leverkusen (26/16), Trochowski/Hamburger SV (24/16) ab 84. Frings/Werder Bremen (31/78) - Klose/Bayern München (30/85) ab 71. Gomez/VfB Stuttgart (23/18), Podolski/Bayern München (23/58). - Trainer: Löw Russland: Akinfejew/ZSKA Moskau (22/28) - Anjukow/Zenit St. Petersburg (26/39), Wassili Beresuzki/ZSKA Moskau (26/32), Ignaschewitsch/ZSKA Moskau (29/44), Janbajew/Lokomotive Moskau (24/4) ab 46. Dsagojew/ZSKA Moskau (18/1) - Syrjanow/Zenit St. Petersburg (31/20), Semak/Rubin Kasan (32/54) ab 84. Sytschew/Lokomotive Moskau (24/45), Schirkow/ZSKA Moskau (25/27) - Dennissow/Zenit St. Petersburg (24/1), Arschawin/Zenit St. Petersburg (27/40) - Pogrebnjak/Zenit St. Petersburg (24/11). - Trainer: Hiddink Schiedsrichter: Peter Fröjdfeldt (Schweden) Tore: 1:0 Podolski (9.), 2:0 Ballack (28.), 2:1 Arschawin (51.) Zuschauer: 65.607 (ausverkauft) Gelbe Karten: - Syrjanow, Wassili Beresuzki

Gegen die Russen agierten die Gastgeber, die letztmals im September 2001 in München beim 1:5 gegen England ein WM-Qualifikationsspiel verloren haben, vor 65.607 Zuschauern in der ausverkauften Dortmunder WM-Arena zunächst hoch konzentriert und erfüllten die Vorgaben von Joachim Löw. Der Bundestrainer hatte den Vize-Europameister gegen den technisch versierten und torgefährlichen Gegner hervorragend eingestellt.

Zwar erlaubte sich die deutsche Abwehr in der ersten Viertelstunde und kurz nach der Pause einige kleine Unsicherheiten, unter dem Strich hatte der dreimalige Welt- und Europameister bis auf den Aussetzer von Philipp Lahm vor dem 1:2 seinen Kontrahenten aber jederzeit im Griff. Großen Anteil daran hatte der starke Kapitän Michael Ballack, der im Mittelfeld geschickt die Fäden zog. Zudem waren die Spitzen Podolski und Miroslav Klose stets gefährlich. Sehr souverän agierte auch Rene Adler bei seinem Debüt im Tor.

Der Leverkusener, der anstelle der verletzten Robert Enke zu seinem ersten Länderspieleinsatz kam und als 860. Nationalspieler in die DFB-Geschichte einging, strahlte bis auf eine kleine Unsicherheit Ruhe aus und war ein sicherer Rückhalt. Am Gegentreffer war er schuldlos, in der 55. Minute verhinderte er mit einer tollen Reaktion gegen Sergej Semak den möglichen Ausgleich. Löw, der in der Startelf Thomas Hitzlsperger den Vorzug vor Routinier Torsten Frings gegeben hatte, konnte vor allem mit der ersten Hälfte zufrieden sein.

Besonders Ballack, der ebenso wie Per Mertesacker, der sein 50. Länderspiel bestritt, und Arne Friedrich erstmals in dieser Saison wieder zur Verfügung stand, kurbelte das deutsche Spiel immer wieder an. Während Löw bei den Feldspielern erstmals in dieser Saison aus dem Vollen schöpfen konnte, musste Gästetrainer Guus Hiddink auf Torjäger und England-Legionär Roman Pawljutschenko, den schussgewaltigen Abwehrspieler Denis Kolodin und Flügelflitzer Dimitrij Torbinskij verzichten. Dennoch hatten die Russen die erste Gelegenheit. Nach einem Fehler von Friedrich konnte Juri Schirkow in der vierten Minute ungehindert auf Pawel Pogrebnjak flanken.

Der Stürmer von UEFA-Cup-Sieger Zenit St. Petersburg vergab aber aus kurzer Distanz. In der achten Minute hatte der Vize-Europameister seine erste gute Gelegenheit, als Ballack aus aussichtsreicher Position am starken Torwart Igor Akinfejew scheiterte. Eine Minute später nutzte dann Lukas Podolski eine tolle Vorarbeit seines Sturmpartners und Münchner Vereinskollegen Klose zum 1:0. Für Podolski war er bereits der 31. Treffer im 58. Länderspiel, mit dem er sich in der ewigen DFB-Torjägerliste auf Rang 13 verbesserte. In der zwölften Minute hätten die Gäste ausgleichen können, als in letzter Sekunde Philipp Lahm den quirligen Konstantin Syrjanow am Torschuss hinderte.

Vier Minuten später verpasste Piotr Trochowski für den Vize-Europameister das mögliche 2:0, als er aus halblinker Position das Ziel verfehlte. Ballack hätte ebenfalls das Resultat erhöhen können, als er im Anschluss an eine Ecke urplötzlich den Ball erhielt, aber nicht mehr richtig reagieren konnte (24.). Nur vier Minuten später war es aber der Kapitän, der die deutschen Fans erneut jubeln ließ. Nach einer tollen Kombination über Trochowski und Bastian Schweinsteiger gelang Ballack in souveräner Manier mit seinem 39. Länderspieltreffer das 2:0.

Heiko Westermann (33.), Trochowski und Podolski (jeweils 34.) hätten das Ergebnis vor der Pause noch hochschrauben können. Nach dem Seitenwechsel agierten die Hausherren zu statisch und brachten sich durch Unaufmerksamkeiten in der Hintermannschaft in Verlegenheit. Arschawin nutzte eine dieser Nachlässigkeiten zum 1: 2, ehe die DFB-Auswahl wieder die Zügel anzog. Pech hatte Trochowski, als er in der 62. Minute mit einem fulminanten Schuss nur die Querlatte traf. Auf der anderen Seite war es in der 80. Minute Arschawin, der eine Möglichkeit zum Ausgleich vergab.

Viel Glück hatten die Deutschen, als Alan Dsagojew nur den Pfosten traf (87.). Beste Akteure bei den Gastgebern waren Ballack und Podolski, während sich auf Seiten der Russen Keeper Akinfejew und Arschawin die Bestnoten verdienten.

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