Während nach Ende des Bochumer Derbys vor der Umkleidekabine der DJK TuS Hordel feucht-fröhliche Spitzenreiter-Gesänge durch die Luft schallten, musste sich Kornharpens Trainer Markus Waldmann ein wenig sammeln. Denn nachdem im Karl-Hirsch-Stadion einmal mehr die Punkte an die Gäste gingen, wartet nun im Nachholspiel am Donnerstag gegen die wiedererstarkte SG Herten-Langenbochum die allerletzte Chance, noch einmal im Kampf um den Liga-Erhalt einzugreifen. „Es ist das absolute Endspiel“, betonte Waldmann. Oder wie es Kornharpens Manager Jörg Versen ausdrückte: „Wenn wir da nicht gewinnen, muss man die Sache realistisch sehen. Dann sollte man für die Bezirksliga planen.“
Dass die Hausherren am Ende mit leeren Händen dastanden, lag auch am missglückten Debüt von Christian Aden, der von den Kornmännern ebenso wie Toni Matic (Union Solingen) unter der Woche für die letzten Saisonspiele verpflichtet wurde. Der Angreifer rieb sich in zahlreichen Zweikämpfen auf und verlor in der 54. Minute die Nerven, als er bereits mit Gelb verwarnt den Ball nach einem Foulspiel verärgert auf den Boden warf und vom Unparteiischen Björn Backhaus unter die Dusche geschickt wurde. „Er hat der Mannschaft damit einen Bärendienst erwiesen. Aber er wird sich über die Situation sicher am meisten geärgert haben“, sagte Versen.
Allein, in Unterzahl waren die Gastgeber zwar überraschend lange ebenbürtig, Chancen konnten sie sich allerdings nicht mehr erspielen, während die Hordeler einen ihrer Konter nutzten und durch Serdar Bastürk zum 3:1 trafen. Ein Treffer, bei dem Vorwärts-Schlussmann Hendrik Paulkowski eine unglückliche Figur ablieferte, als er den Schuss des 19-Jährigen auf das kurze Ecke nicht parieren konnte. „Ein klarer Torwartfehler“, ärgerte sich Waldmann.
Dabei hatte die Partie für die Kornharpener gut begonnen. Toni Matic, der zweite Vorwärts-Debütant, traf sogar zum nicht unverdienten 1:0 (21.). Doch noch vor dem Halbzeitpfiff hatten Karsten Dunklau per Strafstoß nach einem Foul an Bastürk (26.) sowie Dennis Sickel aus kurzer Distanz (32.) die Partie zu Gunsten der Hordeler gedreht. „Letztlich war es das erwartete Spiel. Vor allem unser Konterspiel müssen wir aber einfach noch verbessern“, analysierte Hordels Trainer Frank Wagener. Neben der Tabellenführung konnte sich der Gäste-Coach auch darüber freuen, dass Serdar Bastürk, auch an diesem Tag einmal mehr einer der besten Spieler, vom Drittligisten FC Ingolstadt zu einem Probetraining eingeladen wurde. Und so konnte es den Hordelern niemand verdenken, dass sie um 17.47 Uhr mit der Sonne um die Wette lachten.
