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SGW: Scholz tritt zurück
Torwarttrainer und „Vater der Kompanie“

Wattenscheid: Werner Scholz tritt zurück
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15 Jahre trug Werner Scholz das Wappen der SG Wattenscheid 09 auf der Brust. Erst als Nachwuchstrainer, seit 1999 als Torwarttrainer der 1. Mannschaft.

Stets loyal, ein Ruhepol im Trainerstab. Doch damit ist jetzt Schluss, am Donnerstag legte Scholz sein Amt überraschend nieder. RevierSport sprach mit der Torwartlegende (65 Jahre, 252 Bundesligaspiele) über die Entscheidung.

Herr Scholz, beim Auswärtsspiel in Köln blieb Ihr Platz auf der Trainerbank leer. Sie sind am 1. April zurückgetreten.

Das ist kein Aprilscherz, das ist mein voller Ernst. Und die Entscheidung ist endgültig.

Nach 15 Jahren im Verein kommt diese Entscheidung für viele überraschend.

Ich habe es mir aber reiflich überlegt. Die Ereignisse unter der Woche waren für mich nicht mehr tragbar.

Sie meinen die Verpflichtung von Marek Lesniak als Cheftrainer?

Auch, ja. Ich wurde mittags angerufen und vor vollendete Tatsachen gestellt. Ich habe einfach gehofft, dass man mich auch mal fragt. Seit der Entlassung von Stefan Blank habe ich meine A-Lizenz zur Verfügung gestellt und Christoph Jacob walten lassen. Ich bin einfach enttäuscht, dass man mit mir nicht darüber spricht. Außerdem bin ich mit der Personalpolitik nicht einverstanden.

Was meinen Sie?

Christoph hatte am Dienstag angekündigt, dass er zwei Spieler rausschmeißen möchte und dafür A-Jugendliche nachrücken sollen. Ich habe meine Bedenken geäußert. Zum einen bin ich der Meinung, dass Erfahrung im Abstiegskampf wichtig ist, zum anderen halte ich es für fahrlässig, die A-Jugend, die ja auch um die Klasse kämpft, mit solchen Maßnahmen zu schwächen.

Wie hat die Mannschaft auf Ihren Rücktritt reagiert?

Ich habe mich vor der Abfahrt nach Köln noch von ihr verabschiedet und allen viel Erfolg gewünscht. Das war schon ein emotionaler Moment. Viele haben mich noch kontaktiert und sich für die Zusammenarbeit bedankt. Das macht mich schon ein bisschen stolz. Ich war nicht nur der Torwarttrainer, sondern auch so etwas wie der „Vater der Kompanie“.

Und wie geht es jetzt für Sie weiter?

Ich bin jetzt Rentner und habe nicht den Druck, mich jede Woche auf irgendwelchen Sportplätzen sehen lassen zu müssen. Ich genieße jetzt erstmal die freie Zeit, was dann passiert, lasse ich auf mich zukommen. Ich halte es mit Udo Jürgens - mit 66 Jahren, da fängt das Leben an.

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