Außerdem wurde ein weiteres Ziel um Meilen verfehlt: Die Viktoria wollte unbedingt einen neuen Zuschauerrekord, den Rot-Weiss Essen mit 12.512 Fans inne hat, aufstellen. Doch die Rechtsrheinischen lockten gerade einmal 3.802 Besucher in die Arena.
Unter ihnen waren aber Lukas Podolski, Alexander Bade und Moses Sichone (FC Bergheim) – und die Gastgeber legten gleich euphorisch los. Ein Mann trumpfte natürlich besonders auf: Mike Wunderlich. Der Top-Goalgetter schnappte sich das Leder im Mittelfeld, tankte sich durch die Krefelder Defensive und ließ KFC-Keeper Manuel Lenz keine Chance - 1:0 (16.).
Auch wenn die Viktoria mächtig Dampf machte, wehrten sich die Gäste und sorgten mit schnellen Gegenstößen immer wieder für Gefahr. Doch Trainer Jörg Jung musste sich bis kurz nach der Halbzeit gedulden, ehe auch er jubeln durfte. Sein Kapitän Ersan Tekkan besorgte mit einem Freistoß den 1:1-Ausgleich (47.).
Jetzt strotzte der KFC vor Selbstvertrauen und Jung bewies ein glückliches Händchen. Für den angeschlagenen Saban Ferati brachte er Jochen Höfler. Der war gerade wenige Sekunden auf dem Platz, setzte Emrah Uzun in Szene und der Ex-Siegener traf zum 2:1 (65.). Das Spiel war gedreht. Doch die Domstädter gaben nicht auf, kamen zurück und David Müller besorgte per Kopf den 2:2-Ausgleich (76.). Aber der Jubel dauerte nur Sekunden, denn Höfler stellte im direkten Gegenzug die Führung für den KFC wieder her - 3:2 (77.).
Im Angesicht der Niederlage wurde es unfair. Uerdingens Orhan Özkaya umspielte FC-Keeper Dominik Poremba, schob den Ball Richtung leeres Tor, doch ein Kölner Ersatzspieler rannte auf das Feld und verhinderte das sichere Tor. Doch der Viktoria war das peinlich und so ließen die Domstädter Özkaya den folgenden Freistoß ungehindert einschießen - 4:2 (81.). Eine faire Geste, die aber nicht über den verdienten Sieg des KFC hinwegtäuschte.
Uerdingen schaffte die Sensation und die Viktoria verschiebt ihre Aufstiegsparty einfach auf Samstag. Nur ist dann der Rahmen etwas kleiner - aber das beschauliche Pulverwaldstadion in Erndtebrück hat ja auch seinen Charme...
