In den letzten Wochen und Monaten machte der Verein immer wieder negative Schlagzeilen. Eine Beinahe-Insolvenz, Rücktritt und Querelen innerhalb der Vereinsführung beherrschten die Nachrichten.
Am Dienstag berief der Verein erneut eine Pressekonferenz im Stadion am Uhlenkrug ein. Diesmal war der Grund aber ein Positiver: Matthias Herget, DFB-Pokalsieger von 1985, wurde offiziell als neuer Sportlicher Leiter vorgestellt. Lange war die Stimmung am Uhlenkrug nicht mehr so ausgelassen. „Endlich sind wir mal hier, um gute Nachrichten zu verkünden“, sagt Manfred Kuhmichel, der 1. Vorsitzende des Vereins.
Der ehemalige Schalke-Spieler Herget sieht der schweren Aufgabe, den Verein sportlich bestmöglich aufzustellen, optimistisch entgegen. "Der Kontakt zu den Verantwortlichen von ETB besteht schon seit längerer Zeit. Besonders unter dem Gesichtspunkt des geplanten Konzeptes kann ich mir die Zusammenarbeit sehr gut vorstellen. Ich freue mich auf diese Aufgabe, die Position des Sportlichen Leiters ist für mich eine neue Herausforderung. In diesem Fall hat mich die Idee mehr überzeugt als das Geld", erzählt der 57-Jährige.
"Ohne Konzept hat der ETB im Ruhrgebiet keine Chance"
Gemeint ist damit das Konzept "ETB 2020", das helfen soll, die jungen Talente im Verein besser auszubilden und nachhaltig in die erste Mannschaft einzubinden. "Ohne ein Grundsatzprogramm wird der ETB im Ruhrgebiet und in der Stadt keine Chance haben. Wir haben in der Vergangenheit hervorragende Arbeit im Jugendbereich geleistet und wollen dies weiter ausbauen und den jungen Spielern am Uhlenkrug eine Perspektive bieten", erklärt Vorstandsmitglied Thomas Ebeling.
Herget hat sich bereits bei der Mannschaft vorgestellt und mit ersten Gesprächen über anstehende Vertragsverlängerungen begonnen. "Wichtig ist für mich jetzt in erster Linie, den Kader für die neue Saison zusammenzustellen. Aufgrund der Schwierigkeiten in den letzten Wochen sind die Leistungen der Spieler völlig untergegangen. Ich denke, wir haben eine junge entwicklungsfähige Mannschaft. Dies war auch ein Grund warum ich mich für diese Aufgabe begeistern konnte", schätzt der neue Sportliche Leiter die aktuelle Situation ein.
Spekulationen über einen möglichen Nachfolger für Trainer Dirk Helmig, der den Verein zum Saisonende verlassen wird, lässt Herget vorerst offen. "Ich bringe derzeit noch keinen Trainer mit, aber ich bin auf der Suche nach einem Mann, der gut mit jungen Leuten arbeiten kann."
Stimmen aus Reihen des Vorstands:
Manfred Kuhmichel freut sich sehr über die hochkarätige Neuverpflichtung: "Wenn ein Mann wie Matthias Herget, der Vize-Weltmeister von 1986 ist, sagt, dass er bereit ist, dem ETB zu helfen, dann macht mich das sehr froh. Matthias Herget hat sich mit ETB und dem neuen Konzept befasst und ich freue mich sehr, dass er unser Team verstärken wird."
Auch Vorstandsmitglied Thomas Ebeling sieht dem neuen Mann durchweg positiv entgegen: "Man darf die Siuation jetzt nicht so verstehen, dass der Eine geht und der Andere kommt. Es gibt ein Konzept und wir brauchen gute sportliche Ausbilder und einen geeigneten Mann, der darüber wacht und mit seiner Erfahrung auch weiß, welche Gefahren in so einem Plan stecken. Und eine solche Person haben wir glücklicherweise in Mattias Herget gefunden."
