Sechs Punkte Vorsprung hatte Bayer Leverkusen II, gerade noch so am retteneden Ufer, vor dem Spieltag auf den VfB Hüls. Die Vorzeichen waren also klar: Will das Team von Martin Schmidt überhaupt noch eine realistische Chance auf den Klassenerhalt haben, musste gegen die Rheinländer ein Sieg her.
Da allerdings auch der Bundesligist ein verstärktes Interesse daran hat, seinen Nachwuchs auch in der kommenden Saison viertklassig üben lassen zu können, musste sich der 19-jährige Bundesliga-Profi Arkadiusz Milik in seinem zweiten Regionalliga-Spiel die Füße für die U23 schmutzig machen. Mit Erfolg. Schon nach 19 Minuten brachte der Pole, der sonst neben Robert Lewandowski in der polnischen Nationalmannschaft spielt, die Hausherren gegen den VfB in Führung.
Auch das sind die Tücken des Abstiegskampfs in der Regionalliga. Trotz des prominenten Gegenspielers musste sich Hüls aber den Vorwurf gefallen lassen, erst kurz vor der Pause den letzten Willen zu zeigen. Spätestens die letzte Halbzeit, die vielleicht noch blieb, um dem vorzeitigen Abstieg zu entrinnen, schienen die Marler dann aber zu nutzen gewillt. Mehr als ein Lattentreffer durch Kamil Bednarski brachte die Schlussoffensive der Gäste letztlich nicht zustande. Zehn Minuten vor Schluss nutzte Luca Dürholtz einen Patzer von Timo Koscholleck, um auf 2:0 zu stellen. Die eigentlich gute Leistung – ein einziges „Ja, aber“.
Da half auch nicht mehr, dass der für den verletzten Niklas Lomb eingewechselte Fabrice Vollborn im Bayer-Tor nach einem Schubser in der Nachspielzeit Rot sah. Der 1,78 Meter große Stürmer Christoph Siefkes musste aushelfen, hielt seinen Kasten aber für die restlichen Minuten sauber. Rechnerisch ist der Ofen zwar noch nicht aus, aber nach dieser Pleite hat der Aufsteiger Planungssicherheit. Nach einer Saison in der vierthöchsten Spielklasse wird der Weg des VfB Hüls in die Oberliga Westfalen führen.
