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Abstruse Spitznamen
Der Staubsauger auf der Autobahn

Floh und Co.: Die abstrusen Spitznamen der WM-Spieler
FC Schalke 04
13:00
SpVgg Greuther Fürth
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Der Staubsauger war mit dem Floh und der kleinen Pfeife völlig überfordert, dabei hatte der Goldjunge sogar noch auf die kleine Hexe verzichtet.

Die Autobahn wurde dagegen vom eigenen Trainer ausgebremst. Wie beim 4:1 von Argentinien gegen die bedauernswerten Südkoreaner geht es momentan in allen WM-Stadien zu: Es tummeln sich Spieler mit abstrusen Spitznamen.

Der Floh ist kein Geringerer als der Weltfußballer: Lionel Messi, der wiederum im "deutschen Messi" Mesut Özil im DFB-Team seine Entsprechung findet. Und wo sollte die Autobahn leben, wenn nicht in Deutschland? Du Ri-Cha vom Bundesligisten SC Freiburg hat sich diesen Ehrentitel als Kilometerfresser hart erarbeitet.

"Gazzas" würdiger nachfolger: Wayne Rooney (Foto: firo).

Wayne Rooney hat sich seinen Spitznamen "Wazza" durch seine Eskapaden verdient. "To Charlotte, I shagged u on 28 Dec. Loads of Love", hatte der englische Top-Stürmer einer Prostituierten auf ein Stück Papier geschrieben. Vorsichtig übersetzt heißt dies: "Ich habe am 28. Dezember mit dir geschlafen."

Das stets skandalumwitterte Namensvorbild Paul Gascoigne, genannt "Gazza", hätte seine Freude daran gehabt. Der ehemalige englische Nationalspieler hatte sich irgendwann dermaßen betrunken, dass er sich einbildete, mit dem US-Präsidenten George Bush Schach zu spielen. In einer Bar bestellte er Bier für seinen Plüschpapagei. Der Kreis schließt sich mit Jong Tae-Se: Der Angreifer aus Nordkorea wird "Asiens Wayne Rooney" genannt.

Meistens sind es weniger unrühmliche Begebenheiten, die den WM-Stars ihre Spitznamen verliehen. Die Kategorie "Zoo" ist absolut überproportional vertreten. Von "Hase" Oscar Perez (Mexiko) über das "Nashorn" Gennaro Gattuso (Italien) bis hin zu "la bestia", dem Tier - Brasiliens Julio Baptista. Die Liste ließe sich fortsetzen, zum Beispiel mit Mexikos "weißem Hai" Cuauhtemoc Blanco.

"Die Hexe": Juan Sebastian Veron (Foto: firo).

Für andere gilt: Vererbtes Talent, vererbter Name. Wenn die "kleine Hexe" (la brujita) am Ball ist, sollte man sich nicht von der Verniedlichung täuschen lassen. Denn Argentiniens Juan Sebastian Veron ist der Sohn von Juan Ramon, genannt "la bruja" (Hexe) - damit hatte er seinen Rufnamen weg. Javier Hernandez (Mexiko), die "kleine Erbse", ist Filius der großen Erbse.

Die "kleine Pfeife" aber stach alle aus. Gonzalo Higuain erzielte drei Tore und hätte wohl sogar die "Berliner Mauer" (Fabio Cannavaro/Italien) ins Wanken gebracht. Oder auch nicht, denn dafür hätte er ja am Nashorn vorbei gemusst. Mit Südafrikas "Axt" hat er es aber noch nicht zu tun bekommen: Aaron Mokoena ist ein Freund einer recht rustikalen Spielweise.

Wer sich besonders hervorgetan hat, der wird geadelt. Der "Kaiser von Michoacan" (Rafael Marquez/Mexiko) ist ebenso am Ball wie "el principe" (der Fürst), Argentiniens Diego Milito. Und für Robinho ist ein ganz besonderer Name reserviert: In Brasilien ist der trickreiche Stürmer nur noch "rei des pedaladas" - der König der Beinschüsse.

Und weil besondere Leistungen besondere Spitznamen nach sich ziehen, ist Diego Maradona schon immer el pibe d'oro: der Goldjunge.

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