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Interview mit Valdez
„Das beste Team, das Paraguay je hatte“

BVB: Das WM-Interview mit Valdez
FC Augsburg
15:30
Borussia Dortmund
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Neben Neven Subotic und seinem paraguayanischen Teamkollegen Lucas Barrios ist Nelson Valdez der einzige Dortmunder, der sich auf die WM in Südafrika freuen darf.

Sie gehören seit sieben Jahren zum Kader. Sind Sie zum Führungsspieler gereift?

Ja schon. Ich gehöre dem Mannschaftsrat an. Und vor den Spielen darf ich schon eine Rede halten, um die Jungs zu motivieren.

Sie haben Cabanas angesprochen, der im Januar bei einer Schießerei einen Kopfschuss erlitt und sich zwar gut erholt, aber die WM dennoch verpassen wird. Wie war die Reaktion, als Sie die Nachricht von diesem Zwischenfall erhalten haben?

Es ist ein Wunder, dass er überlebt hat. Die Kugel ist ja noch in seinem Kopf. Er will sogar wieder spielen, aber wenn man ihn kennt und beobachtet, dann weiß man, dass er noch lange nicht derselbe ist. Und das tut weh, weil wir ihn alle als lockeren Typen kennen.

Wie ist die Erwartung im Land, bei den Fans, aber auch beim Verband? Ist das Überstehen der Vorrunde Pflicht?

Noch ist ungewiss, ob Barrios und Valdez auch beim BVB Teamkollegen bleiben (Foto: firo).

Auf jeden Fall, wir sind das beste Team, das Paraguay je hatte. So fühle ich mich auch. Jeder ist für jeden da. Das ist ein geiles Gefühl.

Und ihre persönlichen Erwartungen?

Ich wünsche mir eine gute WM, eine ohne Verletzungen. Ich möchte gute Spiele machen, um Selbstvertrauen zu tanken für die nächste Saison.

Selbstvertrauen für eine weitere Saison in Dortmund?

Das wird man sehen. Vielleicht muss ich einen Schnitt machen und weggehen. Hier in Deutschland ist mein Name versaut. In Europa habe ich noch einen guten Ruf.

Die WM wird die erste in einem afrikanischen Land, 2014 ist die WM in Brasilien, also in einem lateinamerikanischen Land. Glauben Sie, dass das für den ganzen Kontinent einen Entwicklungs-Schub bringen kann?

Die WM wird eine große Herausforderung und eine große Chance für den gesamten Kontinent. Südafrika steht für vier Wochen im Mittelpunkt. Sie wollen zeigen, dass sie in der Lage sind, ein guter Gastgeber für eine so große Veranstaltung zu sein. Ich wünsche mir, dass es ein großes Spektakel wird. Das hoffe ich von ganzem Herzen.

Schauen wir auf Ihre Gruppengegner: Italien, Neuseeland, Slowakei. Wie stehen die Chancen?

Gut. Es ist so, wir müssen einfach die Vorrunde überstehen. Wir haben eine richtig starke Qualifikation gespielt, Brasilien geschlagen, Argentinien geschlagen, super Freundschaftsspiele gegen Frankreich und Holland gespielt. Also, die Erwartung ist schon da, dass wir die Gruppenphase überstehen.

Mit Italien als größtem Konkurrenten um den Gruppensieg?

Es könnte ein Vorteil sein, dass das gleich unser erstes Spiel ist. Entweder wir kassieren eine derbe Niederlage, die uns wachrüttelt. Oder wir gewinnen, dann wächst die Euphorie noch mehr.

Wie wichtig wird der Heimvorteil für die afrikanischen Teams?

Weiß ich nicht. Die afrikanischen Mannschaften haben aufgeholt, die sind gut dabei.

Und die Lärmbelästigung durch die Vuvuzelas?

Oh, das wird kein Problem. Im Spiel merkt man das nicht mehr so. Aber es ist ein bisschen nervig, das stimmt.

Wir haben gehört, Ihr Sohn simuliert die Kulisse zu Hause schon…

Ja, das stimmt, er übt fleißig. Man gewöhnt sich dran. (lacht)

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