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Metzelder im Interview
Schalke-Star: "Ich bin kein Romantiker"

Schalke: Christoph Metzelder im Interview
FC Schalke 04
13:00
SpVgg Greuther Fürth
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Eine Woche lang war er nur dabei, statt mittendrin. Seit dem vergangenen Donnerstag hat das Versteckspiel um Christoph Metzelder endlich ein Ende.

Sie sind wieder in Ihr Elternhaus in Haltern am See eingezogen. Ist das nicht ein wenig peinlich für einen 29-Jährigen, der schon die große Welt kennen gelernt hat, zurück ins ‚Hotel Mama’ zu gehen?

Nein, gar nicht! Erstens schlafe ich ja nicht in meinem früheren Kinderzimmer, sondern habe eine eigene Einliegerwohnung im Haus meiner Eltern. Und zweitens, warum sollte ich ins Hotel gehen, da mein Zuhause nur 25 Kilometer von der Arena entfernt ist. Ich werde mir irgendwann eine andere Bleibe suchen, aber das hat Zeit. Außerdem ist meine Mutter Maria-Theresia froh, dass jemand da ist, um den sie sich kümmern kann. Nachdem alle vier Jungs aus dem Haus gezogen sind, ist jetzt einer wieder da. Das Muttersein hört ja nie auf.

In Madrid haben Sie auch aus Verletzungsgründen nicht oft gespielt. Nun müssen Sie das legendäre Training von Felix Magath mit all seinen Medizinbällen überstehen. Bereuen Sie die Rückkehr in die Bundesliga schon ein wenig?

Nein. Ich freue mich, wieder da zu sein, wo ich herkomme. Bei Real Madrid waren die Abläufe sicherlich anders. Aber oft ist es so, dass man dort, wo die Qualität sehr hoch ist, man am wenigsten dafür tut. Das Programm hier auf Borkum ist hart, aber wir befinden uns nun einmal in dem Teil der Vorbereitung, in dem die physischen Grundlagen für die Saison gelegt werden. Schalke hat es in der vergangenen Saison ausgezeichnet, dass die Mannschaft im Laufe einer Partie immer noch zulegen konnte. So ist der Erfolg in diesem Jahr auch zu erklären.

Warum hat Real Madrid Sie eigentlich nicht früher freigegeben? Es ist doch absurd, dass Sie schon fast eine Woche vor Ort waren, aber offiziell gar nicht mit der Schalker Mannschaft trainieren durften.

Wenn ich mich richtig erinnere, hat es so einen Fall schon einmal gegeben, ich meine, beim FSV Frankfurt. In Spanien ist es zudem nicht üblich, vor dem 1. Juli in die Saisonvorbereitung zu gehen. Schalke wollte keine Rechtsstreitigkeiten riskieren, daher kann ich erst seit diesem Donnerstag richtig durchstarten.

Möglicherweise sogar als neuer Schalker Kapitän?

Das wird Felix Magath bestimmen, aber ich würde es von meiner Seite nicht ausschließen wollen. Meine natürliche Rolle ist es schon aufgrund der Tatsache, dass ich einer der ältesten Spieler in der Mannschaft bin, eine gewisse Führungsposition zu übernehmen. Ich habe internationale Turniere gespielt und bei Real Madrid Konkurrenz auf höchstem Niveau gehabt. Von daher traue ich mir eine verantwortungsvolle Aufgabe durchaus zu. Felix Magath hat Sie bei der Bekanntgabe Ihrer Verpflichtung einen ehemaligen und auch künftigen Nationalspieler genannt.

Ist die Rückkehr in die DFB-Auswahl Ihr nächstes sportliches Ziel?

Der Weg dorthin kann für mich nur über gute Leistungen beim FC Schalke führen, daher wäre das für mich der erste Schritt. Zudem hat die Nationalmannschaft eine Menge junger Spieler, die derzeit bei der WM eine tolle Rolle spielen. Aber natürlich ist es für einen Fußballprofi das Höchste, für sein Land auflaufen zu dürfen, auch für mich.


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