Ernsthaft zweifelt jedenfalls niemand mehr daran, dass es klappen wird, dass am Samstag richtig gefeiert wird. Lediglich Jürgen Klopp macht noch auf Understatement. „Wenn ich sage, dass die Meisterschaft noch nicht entschieden ist, dann werde ich immer angeschaut, als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank.“
Dabei tun die Dortmunder gut daran, mit jeder Menge Respekt in das Duell der beiden Borussias zu gehen. Wie stark die Niederrheiner sind, dass bekam der BVB nicht zuletzt im Hinspiel zu spüren, als es am Ende nur zu einem 1:1-Remis reichte. „Und zudem hat sich durch die Ergebnisse vom Wochenende ein noch größerer Reiz für die Gladbacher ergeben“, weiß Klopp. „Denn durch dies hat sich die Chance für Gladbach noch erhöht, sich direkt für die Champions League zu qualifizieren.“
Eine besondere Herausforderung könnte sich allerdings ergeben, sollte Bayern München am Nachmittag in Bremen nicht gewinnen. Dann stünde der BVB schon vor dem Anpfiff als Meister fest. Für Klopp ein Szenario, über das er sich nicht den Kopf zerbricht: „Ich erwarte am Samstag von jedem Spieler und von jedem Zuschauer hundertprozentige Wettkampfbereitschaft und Einstellung.“ Er selber hat damit auf jeden Fall keine Probleme, wie der Coach versichert: „Mir fällt es leicht, eine giftige, leidenschaftliche Mannschaft mit einem guten Plan auf den Platz zu bringen, um das Maximalmögliche herauszuholen.“
Weil die volle Konzentration dem Samstag gilt und dem Spiel gegen den Namensvetter gilt, sind Träumereien natürlich verpönt in Dortmund. Auch bei Jürgen Klopp, der versichert: „Ich bin noch nicht einmal aufgewacht und habe davon geträumt wie es wäre, auf einem LKW zu stehen, Leuten zuzujubeln und vielleicht ein Bier zu viel getrunken zu haben.“
Ähnliches gilt natürlich auch für Hans-Joachim Watzke, den BVB-Boss, der ohnehin für seinen Pessimismus bekannt ist. Nie würde er auf seine Mannschaft wetten, stets rechnet er mit dem Schlimmsten. Und so sagt er dann auch: „Wir gehen die Partie an wie ein normales Bundesligaspiel. Alles andere wird sich dann einstellen oder auch nicht einstellen.“
Kein ganz normales Spiel wird die Partie lediglich für Marco Reus sein. Für den Gladbacher, der im kommenden Jahr den BVB-Dress tragen wird. Schützenhilfe erwartet Dortmunds Coach von Reus aber dennoch nicht. „Denn“, so Klopp, „wie er sich in der Situation verhält, ist ja auch ein Zeichen dafür, wie er sich in der kommenden Saison verhalten wird.“
Dieses Thema im Forum diskutieren »
