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BVB: Final-Schiri
Ausgerechnet für Schalke ein Glücksbringer

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BVB: Schiri Rizzoli nur für Schalke ein Glücksbringer
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15:30
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Final-Schiedsrichter Nicola Rizzoli ist für Bundesligisten eigentlich kein gutes Omen. Nur einem deutschen Klub scheint er Glück zu bringen: Schalke 04.

Über Nicola Rizzoli ist in den letzten Tagen eine Menge geschrieben worden. Kein Wunder, schließlich ist dem Mann die aus hiesiger Sicht nicht unwichtige Aufgabe zuteil geworden, am Samstag das deutsche Finale in London zu leiten.

Bayern, Wolfsburg, HSV, Hertha – alle haben verloren

Die Statistiker hatten natürlich schnell in ihren Zahlenwerken nachgeschlagen und herausgefunden, dass die Ansetzung des Italieners eher ein Vorteil für den BVB zu sein scheint, der bislang noch nicht unter Rizzolis Regie gespielt hat und dadurch eine bessere Bilanz aufweist als der FC Bayern. Die Münchner pfiff der 41-Jährige nämlich bereits zweimal – beide Spiele verlor der Rekordmeister, negative Auswirkungen hatte es jedoch in beiden Fällen nicht. In der Saison 2009/2010 leitete Rizzoli das Viertelfinal-Rückspiel bei Manchester United, das die Engländer zwar mit 3:2 gewannen, die Bayern zogen aber dennoch ins Halbfinale ein. In der Vorsaison verlor der FCB dann mit ihm als Unparteiischem 0:1 beim FC Basel, was nach dem 7:0-Kantersieg im Rückspiel keine Rolle mehr spielte.

Zur Person:

Nicola Rizzoli, geboren am 5. Oktober 1971 in Mirandola, leitet seit 2002 Spiele in der Serie A. Seit 2007 pfeift der Architekt für die FIFA. Seine erste Partie in der Königsklasse war in der Saison 2007/2008 ein Qualifikationsspiel zwischen Beitar Jerusalem und dem FC Kopenhagen (1:1 n. V.). Nach guten Leistungen beförderte ihn die UEFA im Juni 2009 in ihre Elite-Gruppe, was ihm die Berechtigung gibt, Topspiele des Kontinentalverbands zu pfeifen. Das bislang größte Spiel, das unter der Regie des zweimaligen Schiedsrichters des Jahres in Italien (2011 und 2012) stattfand, war das Endspiel der Europa League zwischen Atletico Madrid und dem FC Fulham. In diesem Spiel, das die Spanier nach Verlängerung mit 2:1 gewannen, kam Rizzoli mit drei Gelben Karten aus.

Wer ein bisschen genauer hinschaut, der stellt ziemlich schnell fest: Rizzoli ist für keine deutsche Vereinsmannschaft ein gutes Omen – außer für Schalke 04. Der ungeliebte Nachbar des BVB ist der einzige Bundesligist, der bis dato ein Spiel gewinnen konnte, wenn der abseits des Fußballplatzes als Architekt tätige FIFA-Referee an der Pfeife war. Mehr noch: Schalke hat von drei Duellen noch keines verloren.

Stellt sich in diesen Tagen, in denen jede noch so kleine Begebenheit als gutes oder schlechtes Zeichen gewertet wird, die Frage, ob sich die Dortmunder Sorgen machen müssen, weil der Endspiel-Schiedsrichter ausgerechnet für Königsblau ein Glücksbringer zu sein scheint, oder ob es Schwarz-Gelb Hoffnung machen sollte, weil es ein Revierklub ist, der die ansonsten schwarze Bilanz der Bundesligisten aufhübscht.

Ein Freund der strengen Regelauslegung

Fakt ist, dass der Italiener aus Mirandola, einer Stadt in der Emilia-Romagna, ein Freund der strengen Regelauslegung ist. In dieser Saison verwarnte er durchschnittlich fünf Spieler pro Partie mit der Gelben Karte. Höhepunkt war in dieser Hinsicht Anfang des Jahres das Spiel in der Coppa Italia zwischen dem AC Florenz und dem AS Rom, in dem Rizzoli neun Gelbe Karten und drei Platzverweise verteilte. Insgesamt hat er in 166 Serie-A-Begegnungen 739 Gelbe Karten gezückt (im Schnitt 4,6 pro Spiel). Zum Vergleich: Der deutsche FIFA-Schiedsrichter Dr. Felix Brych hat in 163 Bundesligaspielen nur 531 Gelbe Karten gezeigt (im Schnitt 3,3 pro Spiel).

Dabei ist es keineswegs so, dass Rizzoli übermäßig häufig einen Platzverweis ausspricht. Vielmehr verfolgt er das Ziel, mit schnellen Verwarnungen zu große Härte im Spiel zu vermeiden und den Akteuren von Beginn an zu verdeutlichen, dass ihm das Geschehen nicht aus der Hand gleiten wird. Darüber dürfte sich Manuel Neuer freilich freuen, schließlich hatte der genau einen solchen Mann nach dem jüngsten Aufeinandertreffen in der Bundesliga gefordert, bei dem Peter Gagelmann in seinen Augen überfordert war. „Es wird wichtig sein, dass im Finale ein guter Schiedsrichter pfeift, der das Spiel unter Kontrolle hat“, meinte der Bayern-Torhüter damals. Ein solcher, das steht außer Frage, ist Rizzoli.

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