Wie haben Sie sich als einziger Bochumer in der DFB-Auswahl gefühlt?
Ich habe auf der Position von Mehmet Scholl, Andreas Möller, Icke Häßler und Mario Basler gespielt. Da habe ich es nicht einfach gehabt. Gerade als Bochumer dort reinzurutschen, war schon ein Erlebnis.
Hat man 1997 den besten VfL Bochum aller Zeiten gesehen?
Es war definitiv das beste Bochumer Team, in dem ich gespielt habe. Aber zur Zeit von Ata Lameck gab es auch schon eine gute Mannschaft.
Welche Erinnerungen haben Sie an 1997?
Das genieße ich jetzt erst, wenn man sieht, was für Zeiten wir momentan haben. Damals sind wir nicht nur einfach Fünfter geworden. Die Art und Weise, wie wir gespielt haben: Da geht einem das Herz auf.
Und der VfL qualifizierte sich durch ein 6:0 gegen St. Pauli sogar schon am vorletzten Spieltag für den UEFA-Cup...
Das Größte war, dass Toppmöller vor dem Spiel in die Kabine gekommen ist, die Aufstellung gesagt hat und dann wieder rausgegangen ist. Er meinte, dass wir eh wissen, was auf dem Spiel steht.
Wie haben Sie es geschafft, in der folgenden UEFA-Cup-Saison ganz Fernseh-Deutschland zu begeistern?
Wir hatten einfach keine Angst vor den Gegnern. Den TV-Kommentator Heribert Faßbender habe ich zufällig mal im Skiurlaub getroffen. Er ist heute noch begeistert von den Spielen und wollte am liebsten jedes selbst kommentieren. Wir hatten ja auch Millionen Zuschauer an den Fernsehern. Wie haben Sie es verfolgt, dass die großen Nachbarn Dortmund und Schalke noch mehr erreicht haben?
Das haben wir natürlich mitbekommen. Wenn die nichts geholt hätten und nur wir erfolgreich gewesen wären, wäre das eine richtig geile Sache gewesen. Dann hätten sich alle noch mehr auf uns gestürzt. Wir hatten wohl ein schlechtes Timing.
Zeigen Sie Ihren Schützlingen in der Bochumer A-Jugend noch Szenen von damals?
Nein, denen schneide ich lieber was von Barcelona gegen Real Madrid zusammen. Aber von unseren alten Spielen könnten die Jungs sicher noch was lernen, das fängt schon bei einfachen Körpertäuschungen an.
