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1. FC Köln: Schmadtke
"Ich suche die Herausforderung"

Köln: Schmadtke über den Aufstieg, Tradition und den MSV
VfL Bochum
15:30
FC Bayern München
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Zum Auftakt muss der 1. FC Köln in Dresden antreten. Erstmals dabei: Sportdirektor Jörg Schmadtke, der in der Domstadt als eine Art „Heilsbringer“ gefeiert wird.

Der FC war in den letzten 15 Jahren eine Art Fahrstuhlklub. Und in jener Zeit hat sich das wirtschaftliche Gefälle dramatisch verschärft. Wer oben spielt, hat jede Menge Geld – und unten wird es eng. Deshalb ist es auch wichtig, sehr zügig unsere Ziele zu erreichen, damit die Schere nicht noch weiter aufgeht. Es gibt kluge Leute, die behaupten, dass zukünftig Klubs, die wirtschaftlich gut aufgestellt sind, sportlich aufgrund ihrer Potenz gar nicht mehr aus der Bundesliga absteigen können. Man muss nur schauen, dass man den Schritt dorthin nicht zu spät macht.

Es gibt aber auch Stimmen, die behaupten, der FC wird der nächste MSV Duisburg. Das weiß ich besser. Wir sind nicht zum Aufstieg verdammt. Wir wollen aufsteigen und es wäre wünschenswert, um die Dinge voranzutreiben. Aber es ist nicht so, dass hier die Lichter ausgehen, wenn wir es in dieser Saison nicht schaffen. Es würde natürlich Einschnitte geben. Aber mit Verlaub: Die Kraft dieses Klubs ist größer als die des MSV Duisburg oder Rot-Weiss Essen.

Der FC muss bei dem Potenzial verdammt viel falsch gemacht haben. Die Rückschau bringt doch nichts. Wenn wir hier in Zukunft ein Projekt anbieten, Fußball zeigen, der die Menschen begeistert, dann werden sich auch alle anderen Dinge drum herum mit entwickeln. In andere Klubs ist das schwieriger, da können sie Erfolg haben, wie sie wollen, da sind sie immer begrenzt. Hier ist das Limit nach oben sehr, sehr weit gesteckt.

Wo sehen Sie den FC in drei Jahren? Wirtschaftlich gesund, also zumindest nahezu schuldenfrei, sportlich in der Bundesliga, mit einem Unterbau, aus dem wir immer wieder Spieler aus den eigenen Reihen hervorbringen können.

Der FC als sympathischer Außenseiter-Klub mit kölschen Jungen? Naja, mit der Vereinshistorie, mit Spielern wie Overath, Flohe, Schumacher, da passt es nicht, sich jetzt als sympathischer Underdog zu verkaufen. Aber klar ist auch: Die Geschichte ist dann gefährlich, wenn man glaubt, dass sie alleine ausreicht. Das ist ja genau die Krux dieser vielen Traditionsklubs, die jetzt, zumindest kurzfristig, verschwinden. Der FC hat eine große Geschichte, aber die Tradition hilft uns nicht beim Tagesgeschäft.

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