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"Gianni" im Stress
Camp, Prüfungen und Diplomarbeit

Polen: Hajto zwischen Trainingslager und Diplomarbeit
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15:30
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Am 10. Februar wird sich der Ausschuss des polnisches Fußballverbandes zusammensetzen und eine Entscheidung in der Angelegenheit Tomasz Hajto treffen (RS berichtete).

„Ich muss bis Ende Januar zwei Prüfungen bestehen. Dann habe ich die Chance eine Sondergenehmigung zu erhalten, die mir erlaubt auch einen Erstligisten zu führen“, erklärt er der 39-Jährige gegenüber dem RevierSport. Hajto, der Jagiellonia Bialystok führen soll, besitzt keine Trainerlizenz, die es ihm erlaubt einen Ekstraklasa-Klub zu trainieren. Deshalb gehört der designierte Bialystok-Trainer aktuell "nur" dem Trainerstab der Jagiellonen an - zumindest offiziell. Inoffiziell ist Hajto bereits jetzt der Cheftrainer.

Erster Trainerjob beinhaltet viel Stress: Trainingslager, Prüfungen und Diplomarbeit

RevierSport erreichte den zweimaligen DFB-Pokalsieger (mit Schalke 04) auf dem Weg in sein erstes Trainingslager als Coach. „Wir befinden uns gerade auf der Busfahrt nach Wladyslawowo (dt. Großendorf). Wir werden die Jungs erst an der polnischen Ostsee und dann ab dem 25. Januar im türkischen Antalya auf die Rückrunde in der Ekstraklasa vorbereiten“, erklärt er. Bis Ende Januar wird das frühere Defensiv-Raubein, das zehn Jahre mit dem Fußball im Ausland verbrachte, viel Stress haben. Denn neben der Vorbereitung mit Bialystok muss Hajto auch für die anstehenden Prüfungen büffeln. „Ich muss neben den schriftlichen Prüfungen auch eine Diplomarbeit vorbereiten und diese vor der Kommission vorstellen. Das ist eine harte Zeit, aber mir bleibt nichts anderes übrig als reinzuhauen“, ist er guter Dinge.

"Das lernst du in keinem Trainerbuch"

Das muss Hajto auch sein. Denn das Angebot aus Bialystok kam aus heiterem Himmel, und „Gianni“ hatte nicht eine Sekunde lang überlegt, ob er zusagen soll. „Für mich war das sofort klar. Das ist eine Riesenchance für mich. Ich bin 39 und darf einen guten Erstligisten betreuen. Das ist mehr als eine feine Sache.“

Zur Person: geboren am 16.Oktober 1972 in Maków Podhalanski (Polen). Vereine: 1990-1993 Hutnik Krakau, 1993-1997 Górnik Zabrze, 1997-2000 MSV Duisburg, 2000-2004 FC Schalke 04, 2004-2005 1. FC Nürnberg, 2005-01/06 Southampton, 01/06-2006Derby County, 2006-2007 LKS Lodz, 2007-2008 Górnik Zabrze, 2009-2010 LKS Lodz Bundesliga: 2001 Spiele/14 Tore DFB-Pokal: 22/0 Europapokal: 16/0 Länderspiele: 62/6

Klar ist aber auch, dass Hajto die ganze Verwirrung um seine Person mächtig auf den Senkel geht. Der angehende Fußballlehrer kann es nicht nachvollziehen, warum der Verband für langjährige Legionäre und Nationalspieler keine Sondergenehmigung gestattet. Hajto gehört schließlich zum Klub „wybitnego Reprezentanta“ (dt. Ehren-Nationalspieler), „Ich habe so viele Jahre in Deutschland und England verbracht. Unter Trainern wie Seppo Eichkorn, Friedhelm Funkel, Huub Stevens, Wolfgang Wolf oder sogar Harry Redknapp trainiert. Das, was ich mir bei diesen Trainern abgucken konnte, steht in keinem Trainerbuch der Welt.“

Lesen Sie auf Seite zwei: Hajtos Kontakte nach Deutschland und seine Ziele mit Jagiellonia Bialystok

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