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SC Hassel: Ziele
Echte Bedenken oder falsche Bescheidenheit?

SC Hassel: Echte Bedenken oder falsche Bescheidenheit
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Wenn Michael Schrank die lokale Presse durchstöberte, bekam er zu lesen, sein Team vom SC Hassel sei erster Anwärter auf den Aufstieg in die Westfalenliga.

Das finden zumindest seine Trainerkollegen fast einhellig. Er selbst hält allerdings wenig davon, seine Spieler mit Vorschusslorbeeren zu überhäufen. „Es wird nicht leicht für uns. Oben mitzuspielen ist keine Selbstverständlichkeit für uns.“

Doch warum wird das Team aus dem Gelsenkirchener Norden überhaupt derart hoch gehandelt? Sicherlich, weil es als Absteiger schablonenhaft in die Favoritenrolle gedrängt wird. Doch das ist nicht der eigentliche Grund. Die Ligakonkurrenten dürfte vor allem ein Blick auf die Transferaktivitäten des SCH dazu verleiten, sich selbst nur als Außenseiter zu betrachten. Immerhin durfte Schrank neun Neuzugänge begrüßen, die in der letzten Saison bei NRW-Ligisten unter Vertrag standen. Das ist aus Sicht des Trainers allerdings kein Grund abzuheben. „Man weiß nie, wen man verpflichtet. Man muss auch sehen, dass es Spieler sind, die oftmals nur ein paar Spiele gemacht haben und auf der Bank saßen. Sonst würden sie wohl kaum freiwillig in die Landesliga gehen.“

Die Zugänge des SC Hassel Nikolaj Zugcic (MSV Duisburg II), Kevin Adade (SG Wattenscheid 09), Hassan El Hamad (DSC Wanne-Eickel), Daniel Moritz, Sandro Poch, Nedim Djuliman, Tim Woberschal, Tuncay Turgut (alle SV Schermbeck), Thomas Falkowski, Mirko Talaga, Tobias Bockhoff (Spvgg.- Erkenschwick)

Klingt logisch, aber auch nach kalkuliertem Understatement. Denn bei dieser Verallgemeinerung gehen Spieler wie Thomas Falkowski, der schon in den ersten Testspielen als routinierter Abwehrchef auffiel, Nedim Djuliman, der beim SV Schermbeck eindeutig zu den Stützen zählte, oder Hassan El Hamad, der das Angriffsspiel lenken kann, ein wenig unter.

Besonders die Tatsache, dass in Hassel zunächst eine Mannschaft, deren Gesicht sich stark verändert hat, wachsen muss, könnte wirklich ein Nachteil sein. Denn einige Teams, die in der abgelaufenen Saison oben standen, spielen schon Jahre zusammen, beispielsweise der SV Mesum und Viktoria Heiden. Schrank hat aber auch zwei ambitionierte Vereine vom Rande des Reviers auf der Rechnung. „Der TuS Haltern und Aufsteiger Marl-Hüls haben die Möglichkeiten, um den Aufstieg zu spielen.“

Nichtsdestotrotz bescheinigt er seinen Schützlingen bislang eine gute Vorbereitung hingelegt zu haben. Trainingsbeteiligung und –intensität ist in Ordnung und es kristallisiert sich langsam heraus, dass die Neuzugänge durchaus miteinander harmonieren. „Vom Charakter her haben wir eine gute Mischung gefunden. Und das eine gewisse Qualität ist vorhanden.“ Und vielleicht reicht die ja doch für den Aufstieg. Traurig wäre Michael Schrank sicher nicht.

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